Hoffnungsbriefe - eine Aktion von Jugendlichen
HOFFNUNGSBRIEFE IN BESONDERER ZEIT
„Immer, wenn ich einen Brief bekomme, freue ich mich darüber, dass jemand an mich gedacht hat“, sagt Stella. Die 16-Jährige aus Wilkenburg hat jetzt mit Unterstützung von Jugendpastorin Reni Kruckemeyer-Zettel und Diakonin Anna Thumser aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen eine besondere Aktion gestartet: die Hoffnungsbriefe.
„Ich glaube, dass man in Briefen ganz anders schreibt als online“, erklärt Stella ihr Projekt. „Man nimmt sich mehr Zeit, überlegt sorgfältiger, was man sagen will, und bringt mehr Gefühl rein – das ist einfach nicht so schnelllebig.“ Da sie selbst so gerne Briefe bekommt, überlegte sie sich, wie man damit auch anderen jungen Menschen eine Freude machen könnte und wurde aktiv.
Zunächst bis Ende April können alle, die mitmachen möchten, einen Hoffnungsbrief schreiben, um sich und anderen in Zeiten unfreiwilliger Isolation Mut zu machen und Liebe und Hoffnung in die Welt zu schicken – #LiebekenntkeinCorona und #grüßeausderquarantäne fiel Stella dazu ein.
In einem Tutorial beschreibt sie genau, wie es funktioniert: „Brief mit Hoffnungsworten schreiben – so viele Briefe wie du willst; Briefumschlag mit der eigenen Adresse als Absender beschriften oder alternativ einen Zettel mit der eigenen Adresse beilegen; die Empfängeradresse frei lassen (die schreiben wir rein); wenn möglich Briefmarke aufkleben (ansonsten bezahlen wir das Porto); den Briefumschlag mit Brief drin in einen weiteren Umschlag stecken und diesen absenden an Jugendpastorin Reni Kruckemeyer-Zettel, Hauptstraße 25, 30938 Burgwedel.“
„Wir lassen die Briefe drei Tage lang bei uns liegen, um jede Ansteckungsgefahr auszuschließen“, sagt die Jugendpastorin. Gemeinsam mit Stella und Anna Thumser wird sie die Briefe dann an die Jugendlichen losschicken, die selbst auch einen Brief geschrieben haben. Die Auswahl der Empfänger*innen erfolgt dabei nach dem Zufallsprinzip und sicher ist nur eins: Alle, die einen Brief geschickt haben, bekommen auch selbst einen. Nur ein paar Tage Geduld müssen vorher sein …
Und warum kam Stella aus Wilkenburg nun auf die Idee, gemeinsam mit Anna Thumser und Reni Kruckemeyer-Zettel aus dem Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen ihre Aktion Hoffnungsbriefe auf den Weg zu bringen? „Anna ist meine Chorleiterin im Wilkenburger Chor“, erzählt Stella. Und als die Diakonin vor ein paar Tagen nach guten Ideen für die Zeit der Corona-Pandemie fragte, hatte sich das Team schnell gefunden. Mit dazu gehört auch Stellas Freundin Pia: Sie zeichnete das Logo der Aktion – eine fliegende Taube mit einem Brief im Schnabel.
Stella ist jetzt sehr gespannt, wie viele Hoffnungsbriefe wohl bei dem kleinen Team eintrudeln werden – ganz gegen den Trend hin zu digitaler Kommunikation.