"Szenen einer Ehe" - oder: Wenn die Liebe hinfällt

Lesung aus den Briefen des Bissendorfers Gottfried August Bürger

Lesung mit Texten von Gottfried August Bürger

Unter dem Titel „Bürgerchen, merk' auf: hier ist’s nicht richtig!“ laden das Projekt lesArt und die evangelische Kirchengemeinde St. Michaelis am Freitag, den 25.11.2022, um 19.00 Uhr  zu einer unterhaltsamen Lesung in das Gemeindehaus St. Michaelis (Am Kummerberg 4a) ein. Sabine Heine und Hermann Wiedenroth lesen aus den Originalbriefen von Gottfried August Bürger und Elise Hahn. Der Briefwechsel dieses Paares ist feinste Literatur und bildet dabei doch die Niederungen des Alltags ab, das Zusammenleben eines berühmten Mannes und seiner Frau unter den Augen der Öffentlichkeit, das einfach nicht gelingen will. Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Kulturminister des Landes Sachsen-Anhalt, der sich vergleichbare Veranstaltungen auch in seinem Zuständigkeitsbereich wünscht, wird eine kurze Einführung in das Wirken von Gottfried August Bürger geben.

Das Leben Gottfried August Bürgers, des berühmten Dichter des „Münchhausen“ und beliebter Balladen, wird auf dem Schild der Straße, die nach ihm benannt ist, zusammengefasst mit den knappen Informationen „Professor in Göttingen und Dichter, Heirat mit Augusta „Molly“ Leonhart in Bissendorf“.  Nachdem Bürger in Bissendorf erst Dorothea, die eine Tochter des Amtsvogts, geheiratet hatte, verliebte er sich in ihre jüngere Schwester Augusta und heiratete diese nach dem Tod der Älteren, die die Geburt des gemeinsamen Kindes nicht lange überlebt hatte. Aber auch die geliebte zweite Frau starb kurze Zeit später auf die gleiche Weise.
So talentiert und erfolgreich er auf der öffentlichen Bühne war, so dramatisch misslang Bürgers Privatleben. Beim dritten Mal sollte es nun aber wirklich gelingen: So verführerisch war der Antrag einer wildfremden jungen Frau, so originell die Eheanbahnung – und so heiratete der einsame, unglückliche Bürger das unbekannte „Schwabenmädchen“, das gerade halb so alt war wie er, in der Hoffnung auf eine neue, dauerhafte Liebe und ein Ende seiner Einsamkeit.

Es lesen Hermann Wiedenroth und Sabine Heine. Sabine Heine ist Germanistin und Mitarbeiterin an der Gesamtausgabe von Bürgers Briefen, mit Wohnsitz in Bissendorf. Hermann Wiedenroth ist ein bekannter Rezitator, Verleger und Antiquar, der sein „Bücherhaus“ in Bargfeld  (wo auch die Arno-Schmidt-Stiftung ihren Sitz hat), betreibt. Die Veranstaltung wird freundlich unterstützt durch den Ortsrat Bissendorf – der Eintritt ist frei, es kreist der Hut.

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